Zum 100. Jubiläum der Wohnungsgenossenschaft Falkenhorst:

Der Falkenhorst damals und heute

Vor 100 Jahren wurde die erste Falkenseer Wohnungsgenossenschaft gegründet, die vielerorts in der Stadt ihre Spuren hinterlassen hat. Diese lange Tradition des Bauens und Wohnens in der Genossenschaft hat vor allem das heutige Wohngebiet Falkenhorst geprägt.

Die Wohnungsgenossenschaft Falkenhorst eG, die in diesem Jahr ihr 100. Jubiläum begeht, ist aufs Engste mit dem gleichnamigen Wohngebiet verbunden, in dem sie heute über einen Bestand von 670 Wohnungen verfügt. Das am dichtesten besiedelte Wohngebiet der Stadt entstand in mehreren Bauetappen unter ganz unterschiedlichen historischen Bedingungen.

Die Landerwerb‐ und Baugenossenschaft „Burgfrieden“ hatte im Jahr 1929 an der damals noch ländlich geprägten Finkenkruger Straße ein zweigeschossiges Gebäude mit acht Wohnungen erbaut. Es war das erste Haus in jenem Ortsteil, der später den Namen Falkenhorst erhielt.

Dreißig Jahre danach war es die Arbeiter‐Wohnungsbau‐Genossenschaft „Neues Leben“, die im Falkenhorst neun Gebäudeblöcke errichtete. Bis zum Jahr 1962 wurden 138 Wohnungen in den dreigeschossigen Häusern zwischen der Finkenkruger und der Coburger Straße an die Mitglieder der Genossenschaft übergeben.

Ein weiterer Bauabschnitt folgte wiederum drei Jahrzehnte später ‐ mitten in der politischen Wendezeit. Zwischen 1989 und 1991 wurden im Falkenhorst mehrere fünfgeschossige Neubaublöcke in Plattenbauweise mit 370 Wohnungen für die Genossenschaft errichtet.

Erst in jüngster Zeit hat die Wohnungsgenossenschaft Falkenhorst, die aus den beiden ursprünglichen Genossenschaften hervorgegangen ist, mit dem Bau von 46 seniorenfreundlichen Wohnungen an der Coburger und Falkenstraße neue Akzente im Wohngebiet gesetzt.

Im 100. Jubiläumsjahr wurde das Wohngebiet Falkenhorst verschönert – mit neuen Wandbildern und Fassadenmalereien, neuen Heidegärten, gereinigten Fassaden, Schautafeln und einem neu gestalteten Spielplatz. „Das alles haben wir als Genossenschaft uns selbst zum Jubiläum geschenkt“, sagt der Geschäftsführende Vorstand Ralf Zimmermann. „Denn wir wollen nicht nur Wohnungen vermieten, wir wollen ein Zuhause bieten.“

Zum Gemeinsinn in der Genossenschaft gehören auch die jährlichen Mieterfeste im Falkenhorst. Gemäß dieser Tradition sind alle Mieterinnen und Mieter am 31. August auf das Festgelände an der Coburger Straße Ecke Falkenstraße eingeladen, um gemeinsam ein großes Mieterfest anlässlich des Jubiläumsjahres zu feiern.

Die hier veröffentlichten Fotos von damals und heute zeigen den Wandel, den das Wohngebiet vor allem in den vergangenen drei Jahrzehnten vollzogen hat.

Fotos/Bildunterschriften:
(Quelle: Wohnungsgenossenschaft Falkenhorst eG)

– Tafel 01

Im Herbst 2013 fielen die Gerüste vor einer weithin sichtbaren Giebelwand an der Coburger Straße
35. Zum Vorschein kam ein viel bewunderter Blickfang im Wohngebiet: Eine phantasievoll gemalte Erinnerung an das alte Dorf Seegefeld mit dem bekannten Fontane‐Motiv vom alten Herrn von Ribbeck. Einem Zweig dieser havelländischen Adelsfamilie gehörte einst das Rittergut Seegefeld, auf dessen früherem Gelände sich heute der Ortsteil Falkenhorst befindet.

 

 

 

 

– Tafel 02

Um 1980 und 2019:
Die Häuser zwischen Finkenkruger und Coburger Straße wurden in den Jahren 1957‐1962 von der Arbeiter‐Wohnungsbau‐Genossenschaft „Neues Leben“ erbaut. Die Gebäude sind in den 2000er Jahren komplett saniert worden. Zum diesjährigen Kindertag wurde auch der neu gestaltete Spielplatz an der Coburger Straße seiner Bestimmung übergeben.

 

 

 

 

 

– Tafel 03
1991 und 2019:

Diese Aufnahmen von den Häusern an der Finkenkruger Straße 56‐58 aus der Gründungszeit der Arbeiter‐Wohnungsbau‐Genossenschaft zeigen den augenfälligen Wandel im Wohngebiet.
Anliegerstraßen wurden befestigt, Grünanlagen angelegt und neue Balkone angebaut. Die Fassaden der Gebäude wurden wärmegedämmt und nach einem einheitlichen Farbkonzept gestaltet.

 

 

 

 

– Tafel 04

Ein Innenhof im Wohngebiet Falkenhorst in Aufnahmen aus den Jahren 1995 und 2017: Die in der Wendezeit in Plattenbauweise errichteten Gebäude an der Adler‐ und Falkenstraße wurden vollständig saniert und mit Balkonanlagen ausgestattet. Der Hof mit dem Spielplatz ist als eine Ruhezone landschaftsgärtnerisch gestaltet worden.

 

 

 

 

 

 

– Tafel 05

2010 und 2014: Neue Wege bei der Gestaltung des Wohngebiets ist die Genossenschaft mit der Einrichtung eines Familiencafés gegangen, das vor allem auf die Bedürfnisse von Senioren und jungen Familien ausgerichtet ist. Eingebunden ist auch die städtische Wohnungsgesellschaft Gegefa, Betreiber ist der ASB. Für das im Mai 2013 eröffnete Familiencafé Falkenhorst vis‐a‐vis des Rosentunnels wurde ein Neubau im Bungalowstil errichtet, der bis zu 80 Personen Platz bietet.

 

 

 

 

– Tafel 06

Das Haus Coburger Straße 12 in den Jahren 1980 und 2019: Hier entstand eines von vier großen Wandbildern, die zusammen mit kleineren Fassadenmalereien zu einem Markenzeichen des Wohngebiets Falkenhorst geworden sind.